Die Bedeutung und der Ablauf von höfischen Festen
Die höfischen Feste dienten der Repräsentation der Macht des jeweiligen Herrschers und der Zementierung sowie teilweise auch der Stabilisierung der hierarchischen gesellschaftlichen Ordnung.
Ein Merkmal solcher Feste war, dass sie stets den gleichen, zeremoniell geregelten Ablauf aufwiesen. Neben den auszusprechenden Einladungen und den aufwendigen Vorbereitungen der Festlichkeiten musste auch für die Unterbringung der Gäste gesorgt werden. Besonderes Gewicht wurde auf ihre Ankunft im Festsaal gelegt. Diese glich einer feierlichen Prozession. Auch die anschließende Begrüßung gestaltete sich als ritualisiertes, immer gleiches Prozedere, das aus Niederknien und Verbeugen, Umarmung und Kuss bestand. Bei den Festlichkeiten selbst wurde aufgetischt, was Küche und Keller zu bieten hatten. Als Selbstverständlichkeit galt zudem, dass für die Unterhaltung der Gäste gesorgt wurde. So kamen Instrumentalmusik und Gesang zum Vortrag, Artisten zeigten ihre Kunststücke und Dompteure führten dressierte Tiere vor, die zum Teil aus exostischen Ländern stammten. Neigte sich das Fest dem Ende zu, wurden den Gästen Geschenke überreicht, was die höfische Gesellschaft als Signal für den nunmehr gewünschten Aufbruch verstand. Insgesamt waren die finanziellen Aufwendungen immens.
Zeitgenössische Schilderungen prunkvoller Feierlichkeiten gibt es für alle westeuropäischen Länder. Ob an den Höfen der französischen Kapetinger, der englischen Plantagenets oder der deutsch-römischen Kaiser, allen gemeinsam war die prachtvolle Ausgestaltung der Festlichkeiten, die dem Zweck der Demonstration des Reichtums, aber auch der Stärke und Überlegenheit diente. Über die Hoffeste des Staufers Friedrich Barbarossa ist bekannt, dass bei mehreren Anlässen mehr als 1.000 Personen zu den Gästen zählten. Für ihre Unterbringung während der Festtage wurden luxuriöse Zelte aufgestellt oder sogar eigens nur für diesen Anlass errichtete Gebäude genutzt.
Werbung
Passende Themen
Gefällts?
Beliebte Themen
Schon gewusst?
Das im Neuen Testament ausgesprochene Verbot des Verleihens von Geld gegen Zinsen wurde im Frühmittelalter noch befolgt, denn es herrschte der Glaube, das dies Teufelswerk sei. |
Weiterlesen... |