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Der zweite Kreuzzug

Nachdem Imad ad-Din Zengi, der Gründer der Zengiden-Dynastie, Aleppo und Mosul unter seine Herrschaft gebracht hatte, wandte er seine Aufmerksamkeit der Stadt Edessa zu, die er 1144 zunächst belagerte und dann besetzte. In den nächsten fünf Jahren dehnte er seinen Herrschaftsbereich auf den gesamten Kreuzfahrerstaat Edessa aus. Papst Eugen III. sah sich bereits zum Zeitpunkt der Einnahme der Stadt veranlasst, eine Kreuzzugsbulle zu verfassen. In dieser beschränkte er sich jedoch nicht darauf, zur Hilfestellung für den Kreuzfahrerstaat aufzurufen, sondern schloss Kreuzzüge auf der Iberischen Halbinsel und im Ostseeraum mit ein.

Zisterziensermönche als Werber für den Kreuzzug

Die Rolle der Wanderprediger, die im Vorfeld des ersten Kreuzzugs als Werber für die Teilnahme durch die Lande gezogen waren, übernahmen nun – ebenso wie bei allen späteren Kreuzzügen des 12. Jahrhunderts – die Zisterziensermönche. Zu diesen gesellte sich der bedeutendste und einflussreichste Theologe jener Zeit, Bernhard von Clairvaux, der sich als aktiver Förderer der Kreuzzugsbewegung einen Namen gemacht hatte. Er überzeugte neben weiteren Herrschern König Ludwig VII. von Frankreich und den Staufer Konrad III. von der Wichtigkeit ihrer Teilnahme an diesem Kreuzzug. Des Weiteren setzte der Kleriker seine Autorität gezielt gegen Ausschreitungen ein, denn einige Mönche hatten zur Vernichtung der jüdischen Gemeinden aufgerufen, die auf dem Weg ins Heilige Land durchquert werden mussten. Bernhard von Clairvaux verhinderte auf diese Weise, dass sich die schlimmsten Exzesse des ersten Kreuzzugs wiederholten.

Konrad III. vernichtend geschlagen

Das deutsche Heer unter Konrad III. zog auf dem gleichen Weg wie das Heer Ludwigs VII. über Land, überquerte den Bosporus und teilte sich in Nikäa aus logistischen Gründen in zwei Hälften. Beide Heereshälften wurden von den türkischen Seldschuken 1147 vernichtend geschlagen. Die Überlebenden flohen zurück nach Byzanz und schifften sich nach Jerusalem ein. Das französische Kontingent hatte inzwischen den Mittelmeerort Antalya erreicht, wo König Ludwig entschied, das Heer, das sich durch ständige seldschukische Angriffe und mangelnde byzantinische Unterstützung geschwächt zeigte, nach Antiochia einzuschiffen. Wegen der unzureichenden Transportkapazitäten sollte sich die Infanterie zu Fuß ihren Weg suchen. Sie wurde 1148 von den Türken fast vollständig aufgerieben.

Herausforderung des Bündnispartners Damaskus

Vor Jerusalem vereinigte sich das stark dezimierte deutsche mit dem geschwächten französischen Heer der aus Antiochia kommenden Franzosen. Beide Heere bildeten zusammen jedoch immer noch eine eher kleine Truppenstärke, sodass Zweifel aufkamen, ob die Grafschaft Edessa zurückerobert werden könnte. So entschlossen sich die Heerführer, zunächst die mit den Christen verbündete Stadt Damaskus einzunehmen. Damit riskierten sie nicht nur die empfindliche Störung der zuvor mühsam aufgebauten Beziehungen, sondern auch die Verletzung des Abkommens mit der Stadt und den Verlust des Bündnispartners. Da Damaskus jedoch äußerst gut befestigt war, scheiterte die Belagerung bereits nach wenigen Tagen, sodass das Kreuzfahrerheer unverrichteter Dinge den Rückzug beschloss und sich auf den Heimweg machte.

Zweiter Kreuzzug als kompletter Fehlschlag

Insgesamt erwies sich der zweite Kreuzzug ins Heilige Land als völliges Debakel. Das Ansehen der Kreuzzüge hatte dadurch im lateinischen Westen stark gelitten und die gesamte Kreuzzugsbewegung stand im Mittelpunkt der Kritik. So gab es in den nächsten drei Jahrzehnten nach dem zweiten Kreuzzug zwar zahlreiche Aufrufe zu Kreuzzügen durch die jeweiligen Päpste, jedoch blieben alle – bis auf den Kreuzzug des Grafen von Flandern 1077 – ohne größere Bedeutung. Des Weiteren vertieften sich die Spannungen mit Byzanz, da die Kreuzfahrer sich über die mangelnde Unterstützung des Byzantinischen Reichs beklagten. Mit Damaskus verprellten die westlichen Herrscher den wichtigsten arabischen Verbündeten der Kreuzfahrerstaaten.

Zufälliges Mittelalterbild

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Private oder auch stille Messen hielten die Priester ohne besondere Feierlichkeit ab. Öffentliche Messen dagegen wurden festlich gestaltet und zumeist musikalisch mit Gesang begleitet.

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