Der Beginn des Mittelalters
Untergang der Antike und Beginn des Mittelalters
Das europäische Mittelalter liegt historisch gesehen zwischen Antike und Neuzeit und erstreckt sich über einen Zeitraum von etwa 1000 Jahren. Die exakte Datierung des Beginns des Mittelalters ist insofern problematisch, als die Grundannahmen der Geschichtswissenschaft dabei eine nicht unerhebliche Rolle spielen. Bis ins 19. Jahrhundert wurden Epochen unter dem Blickwinkel ihrer Blütezeit, ihrer Ausbreitung und ihres Verfalls betrachtet. Gleichzeitig wurde das Frühmittelalter jedoch als Untergang der antiken Welt gesehen und nicht als Beginn einer neuen Zeit. Heutige Historiker sprechen deshalb von einer Transformationszeit, die als Spätantike bezeichnet wird und für den Zeitraum zwischen 300 n. Chr. bis 600 n. Chr. angesetzt wird. Diese Übergangszeit gehört nicht mehr zur klassischen Antike, jedoch auch noch nicht zum Mittelalter. Kennzeichnend für diese Epoche ist, dass antike Traditionen parallel zu christlich germanischen Sitten und Gebrauchen gepflegt wurden.
Völkerwanderung und Niedergang Roms
Germanische und slawische Stämme kamen während der Zeit der Völkerwanderung sowohl mit der Kultur des Christentums als auch mit der des Altertums in Berührung. Die Kultur des Römischen Reiches wurde teilweise übernommen und antike Traditionen adaptiert, obwohl der Niedergang Roms sich im fünften Jahrhundert bereits abzeichnete. Die neu entstandenen germanischen Staaten waren noch bis ins 6. Jahrhundert hinein zumindest nominell Untertanen des oströmischen Kaisers und erst die letzte Völkerwanderung im Jahre 568 n. Chr. leitete das Ende der antiken Welt ein.
Neue Herrschaftsstrukturen am Beginn des Mittelalters
Mit dem Untergang Roms, das zentralistisch und bürokratisch organisiert war, ging auch der Verlust der einheitlichen Verwaltungsstrukturen sowie der herrschenden Gewalt einher. Die alten Herrschaftsstrukturen wurden nun durch neue ersetzt, die germanische Traditionen fortführten. Der Siegeszug des Christentums, der mit Beginn des Mittelalters unaufhaltsam fortschritt, trug des Weiteren dazu bei, dass antike Sitten, Gebräuche und kultische Handlungen sukzessive in den Hintergrund gedrängt wurden. Zahlreiche germanische Königreiche und Fürstentümer bildeten sich aus und es entstand eine Adelsschicht, deren Macht sich auf Grundbesitz gründete sowie auf die Herrschaft über alle Personen, die auf ihrem Land lebten.
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