Mittelalterliche Textilberufe
Färber
Das Färben verlangte umfangreiche Kenntnisse über die chemischen Vorgänge des Färbeprozesses. Besonders anerkannt waren die Färber aus Flandern, der Qualitätsbegriff „Flandrisches Tuch“ hat sich bis heute gehalten. Indigo, Safran, Krapp, Brasilholz, Färberdistel und Flachs gehörten zum Know-how des Färbers und machten bei richtiger Dosierung und korrekter Anwendung aus einem einfachen Gewebe die wertvollsten Stoffe für Tuch und Bekleidung.
Schneider
Die romantischen Vorstellungen vom armen Schneiderlein stimmen nur zu sehr mit dem wahren Bild überein. Obwohl der seit dem 12. Jahrhundert bekannten Beruf des Zuschneiders durchaus beliebt, vielseitig und kreativ höchst anspruchsvoll sein konnte, lebten die meisten eher am Minimum der Existenz. Dies hing vor allem damit zusammen, dass der Schneider nie auf Vorrat, sondern immer nur auf Bestellung arbeiten durfte, somit also nie viele Kunden gleichzeitig versorgen konnte. Einfache Tätigkeiten, wie das Waschen der Textilie übernahmen meist Frauen, das Zuschneiden und Kreieren dagegen oblag allein in der Verantwortung des Schneidermeisters.
Leineweber
Das Handwerk des Leinewebers war zunächst erst in den ländlichen Regionen verbreitet und wurde oft von hörigen Bauern und Tagelöhnern betrieben. Erst später etablierte sich dieser Beruf auch in den Städten und wurde zu einem eigenen Handwerksberuf. Leineweber stellten aus gesponnenem Flachs Leinenstoff bzw. Leinwand her. Im Mittelalter war Leinen sehr begehrt, man verarbeitete es zu Hemden, Bettwäsche, Waffenröcken und anderen Textilien. Die Herstellung war jedoch mühsam. Manche Leineweber bauten ihre Rohstoffe selbst an. Dies erforderte viel Arbeit, da das Flachs zunächst geerntet, von Samen befreit und sortiert werden musste. Anschließend wurde es einige Tage in warmen Wasser gerottet und anschließend getrocknet. Nach der Trocknung wurde das Flachs gebrochen und von holzigen Teilen befreit. Mit Hilfe einer Hechel wurde es dann in Fasern zerlegt, womit man den Reinflachs gewann. Dieser konnte dann weiter zu Garnen verarbeitet und zu Stoff verwebt werden.
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Private oder auch stille Messen hielten die Priester ohne besondere Feierlichkeit ab. Öffentliche Messen dagegen wurden festlich gestaltet und zumeist musikalisch mit Gesang begleitet. |
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