Mittelalterliche Lederberufe
Gerber
In vielen größeren Städten gab es regelrechte Gerberviertel, die ihre Zunft bereits am üblen Geruch erkennen ließen. Ein Gerber hatte die Aufgabe, aus den rohen Tierhäuten ein ansehnliches Leder für Handschuhe, Sattel, Schuhe oder sogar Pergament herzustellen. Zunächst mussten jedoch die Häute gereinigt und anschließend gegerbt werden. Eines der bekanntesten Verfahren ist die Gerbergrube. Da die Prozesse oftmals nur mit gesundheitsschädlichen Substanzen vorgenommen werden konnten, hatte der Gerbermeister einen hohen Verschleiß an Lehrlingen und anderen billigen Arbeitskräften.
Sattler
Wie der Name schon sagt, geht es beim Sattler um das Herstellen von Ledersatteln. Doch dazu übten sie oft auch die Tätigkeiten eines Gerbers, Riemers oder Kutschers aus. Sie fertigten Lederriemen, Zaumzeug oder Wagenpolster, später auch Lederkoffer. Im Mittelalter durfte ein ausgelernter Meister erst drei Jahre darauf einen Lehrling annehmen, um so die Zahl der Sattlermeister möglichst gering zu halten. Auch heute ist der Beruf noch zu finden und auch die modernen Sattler beschränken sich nicht auf den Reitsport, sondern kümmern sich zudem um Auto- und Sofabezüge.
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Das im Neuen Testament ausgesprochene Verbot des Verleihens von Geld gegen Zinsen wurde im Frühmittelalter noch befolgt, denn es herrschte der Glaube, das dies Teufelswerk sei. |
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