Arbeit und Berufe im Mittelalter
Die damalige Dreiteilung der Stände wies den einzelnen Menschen zu, welchen Tätigkeiten sie nachgehen sollten. Das handwerkliche Arbeiten war zunächst nur dem unterstem Stand vorbehalten: den Bauern. Während die Mittelschicht, also die Ritter, für die Herstellung von Kriegsgeräten zuständig war, mussten Geistliche sich dem Gebet verschreiben. Die handwerkliche Arbeit galt im Frühmittelalter als Mühsal und wurde von den meisten Menschen als Bestrafung Gottes nach dem Sündenfall angesehen. Handwerker stellten zu dieser Zeit nur Produkte für ihre unmittelbare Umgebung her.
Im Hochmittelalter wandelte sich jedoch die negative Auffassung von Arbeit. Es wurde erstmals über Bibelstellen diskutiert: Manuelle Arbeit und geistliche Konzentration wurden nicht mehr als unvereinbar angesehen. Durch diesen Wertewandel bedingte sich der Aufschwung des Handels. So wurde auch die Wirtschaft in Städten angekurbelt. Die oberen Schichten wurden aufgefordert zu arbeiten.
Im Hoch- und Spätmittelalter entstanden viele Berufe. Diese richteten sich jedoch nach der Nachfrage bestimmter Produkte. Durch diese Nachfrage schlossen sich Berufsgruppen zusammen. Man unterschied hauptsächlich zwischen Handwerkern und Handelsleuten, die sich zu Zünften und Gilden zusammenschlossen. Bekannte Berufe des Mittelalters waren der Bader, der Kürschner, der Schmied, der Buchbinder, und viele mehr. Einteilen lassen sie sich beispielsweise in Bauern, Handwerker und unehrliche Berufe.
Bauern
Die Bauern machten zwar den Großteil der Bevölkerung aus, zählten jedoch zur untersten Gesellschaftsschicht. Immerhin gab es einen kleinen Anteil an freien Bauern, welche im Großen und Ganzen nur sich selbst verpflichtet waren. Zu den unfreien Bauern zählten die Leibeigenen und die Bauern im Frondienst. Mehr dazu...
Handwerker
Die Handwerker gehört ab etwa dem 12. Jahrhundert zu einer freien und durchaus auch angesehenen Gesellschaftsschicht. Bald bildeten sich Zünfte der verschiedenen Berufe und die Handwerker konnten sich einen verhältnismäßig hohen Lebensstandard leisten. Die Gliederung der Ausbildungsstufen in Lehrling, Geselle und Meister blieben bis heute unverändert. Mehr dazu...
Unehrliche Berufe
Natürlich gab es auch Berufe, die nicht dem Ideal entsprachen. So zum Beispiel arbeitsscheue oder unehrliche Berufe. Als arbeitsscheu galt das Milieu der Nacht. Hierunter verstand man Bettler, Diebe und Prostituierte. Unehrliche Berufe, waren Berufe, die nicht als betrügerisch angesehen wurden, sondern als ehrlos. Unehrliche Leute lebten meist am ständegesellschaftlichen Rand. Dazu zählten auch Familienangehörige dieser Erwerbstätigen. Diese Berufe lassen sich heute nur mehr schwer zusammenfassen, denn je nach Kultur und Zeitraum änderte sich diese Auffassung über ehrlose Tätigkeiten. Mehr dazu...
Beliebte Themen
Schon gewusst?
Der Pranger war in der Regel eine Säule mit Eisenspange, die als Instrument der Strafgerichtsbarkeit diente. Ab dem 13. Jahrhundert war er als Ehrenstrafgerät weit verbreitet. |
Weiterlesen... |