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Liebe im Mittelalter

"Minne" nannten es die Menschen des Mittelalters. Walther von der Vogelweide oder Hartmann von Aue besangen dieses große Thema in ihren Epen, Chroniken und Gedichten. Doch so romantisch die Geschichten von Tristan und Isolde oder Siegfried und Kriemhild auch anmuten, im echten Leben stellten sich zwischenmenschliche Beziehungen meist ganz anders dar, Liebe und Zuneigung spielten oft eine untergeordnete Rolle.

Sexualität

Natürlich spielte auch im Mittelalter die Sexualität eine große Rolle, dabei trafen gleich zwei Extreme aufeinander. Die Kirche stellte Sex und alles, was damit zusammenhing unter strenge Auflagen, das Volk lebte seine Bedürfnisse voll aus. Vor allem die Frauen hatten sich an ein umfangreiches Regelwerk zu halten. Aufreizende Kleidung oder kokettes Verhalten waren verpönt. Ein Mädchen hatte als Jungfrau in die Ehe zu gehen, daran wurde ihr Wert als "Mensch" gemessen. Auch während des Aktes hatte die Frau stets eine passive Rolle einzunehmen. Mehr dazu...

Ehe

Die Eheschließung gehörte zwar auch im Mittelalter zu den großen Eckdaten des Lebens, doch stand dabei selten die Liebe als Motiv im Vordergrund. Ehen wurden sowohl im Adel, als auch im Volk aus rein pragmatischen Gründen geschlossen und nicht jeder hatte überhaupt das Privileg zu heiraten. Der erstgeborene Sohn, also Erbe, hatte Mittel und somit Möglichkeit, sich eine Frau zu suchen. Allen anderen Söhnen blieb dieses Recht verwehrt, es sei denn, es gelang ihnen, nach erfolgreicher Lehre auch Meister zu werden. Frauen hatten auch hierbei kein Mitspracherecht, ihre Ehen wurden von den Eltern arrangiert. Mehr dazu...

Familienplanung

Mit der Eheschließung begann auch die Familienplanung, so weit dies überhaupt möglich war. Methoden der Verhütung gab es nur stark vereinzelt oder gar nicht. Frauen und Mädchen wurden bereits in jüngsten Jahren verheiratet und bekamen dementsprechend oft Nachwuchs. Eine verheiratete Frau war im Grunde die meiste Zeit ihres Lebens schwanger und konnte mehr als 12 Kinder zur Welt bringen. Allerdings war die Sterblichkeit der Neugeborenen durch mangelnde Hygiene und Krankheit sehr hoch.

Zufälliges Mittelalterbild

Schon gewusst?

Private oder auch stille Messen hielten die Priester ohne besondere Feierlichkeit ab. Öffentliche Messen dagegen wurden festlich gestaltet und zumeist musikalisch mit Gesang begleitet.

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