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Hemdkleider (Chainse und Cotte)

Die Chainse war ein Kleid, das nur von Frauen getragen wurde, die Cotte gehörte bei beiden Geschlechtern zu den Kleidungsstücken. Zwei Grundformen zeigten diese Kleider. Entweder waren sie T-förmig, hatten gerade Schultern und angesetzte Ärmel oder sie waren enger am Körper anliegend gearbeitet, hatten eine schräge Schulter und eingesetzte Ärmel. Unter beiden Kleidern wurde ein Unterhemd getragen.

Chainse

Die Chainse war ein langes Gewand der Frauen, das vermutlich zugleich als Unter- und Obergewand genutzt wurde. Dieses Kleid bestand aus besonders feinem Leinen, dem sogenannten Chainsil und scheint stets weiß gewesen zu sein. Es gibt jedoch eine Quelle, die auf eine Chainse in der Farbe „paille“ hinweist, womit ein blasses Gelb gemeint ist. Die Chainse zeigte am Halsausschnitt und an den Schultern feine Falten. Fast immer wurde dieses Kleid unter einem Bliaut oder einer Cotte getragen und war somit wohl auch ein zweites Unterhemd. Im Gegensatz zu diesem wies der Halsausschnitt der Chainse jedoch Stickereien auf oder war mit Steppnähten verziert. Die Chainse konnte frei fallen oder aber an den Seiten geschnürt sein. Es ist keine Abbildung einer Chainse bekannt, die sie ohne ein darüber gezogenes Kleidungsstück zeigt. Vermutlich wurde es jedoch durchaus auch allein getragen, da in der mittelalterlichen Dichtung, wie etwa in dem Versepos „Erec“ von Hartmann von Aue, ein Mädchen beschrieben wird, das über dem Hemd nur eine Chainse trug.

Cotte

Die Cotte war eine Art Schlupfkleid, das über den Kopf gezogen wurde. Dieses Kleidungsstück wurde ebenfalls zugleich als Unter- und Obergewand genutzt. Ähnlich der antiken Tunika wurde es seit dem frühen Mittelalter von Frauen und Männern aller Stände getragen. Die Cotte bestand in der Regel aus Leinen, konnte jedoch in nördlichen Regionen auch aus Wolle bestehen. Innerhalb des Hauses trugen die Frauen die Cotte zumeist ohne ein Überkleid.

Cotte der Männer

Beim Mann reichte die Cotte im 10. und 11. Jahrhundert bis zu den Knien, im 12. und 13. Jahrhundert bis zu den Knöcheln. Sie hatte vielfach an der vorderen Mitte einen bis zur Hüfte reichenden Reitschlitz und war mit breiten Riemen gegürtet, damit Schwerter und Taschen problemlos angebracht werden konnten. Zum Arbeiten ließ sich die Cotte mithilfe eines Gürtels bis etwa zu den Waden hochraffen. Die Ärmel waren an den Oberarmen zumeist eng anliegend und erweiterten sich an den Unterarmen. Die elegante Version der Cotte zeigte an den Ärmeln oftmals vom Ellbogen abwärts laufende Streifen, die die Möglichkeit boten, Ausschmückungen wie Tressen, Borten oder Stickereien auf ihnen zu applizieren. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts wurde die Cotte von dem nun in Mode kommenden Rock abgelöst.

Cotte der Frauen

Die Cotte der Frauen war vor allem bei den höheren Ständen reich verziert, insbesondere der die Füße bedeckende Saum war häufig kunstvoll bestickt oder mit Borten versehen. Auch die Ärmelformen zeigten bei den Cotten der adligen Frauen eine höhere Vielfalt und reichhaltigere Verzierungen als bei denen der unteren Stände. Die Ärmel endeten oft in über die Hände hinausgehenden weiten, offenen Tüten, die zum Teil zurückgeschoben werden konnten und so den Blick auf die ebenfalls verzierten Ärmel des darunter getragenen Hemdes erlaubten. Im Laufe des 13. und 14. Jahrhunderts verfeinerten sich die Ausschmückungen der Cotte insbesondere bei Ärmeln, Kragen und dem Oberteil, sodass die Form der einzelnen Teile durch das geschickte übereinander Anbringen von diversen schmückenden Elementen besonders ansprechend zur Geltung gebracht wurde.Bis ins 15. Jahrhundert hinein erhielt sich die Form der Cotte, dann veränderte sich ihre Silhouette jedoch durch die Verengung des Oberteils mittels seitlicher Schnürung.

Zufälliges Mittelalterbild

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Private oder auch stille Messen hielten die Priester ohne besondere Feierlichkeit ab. Öffentliche Messen dagegen wurden festlich gestaltet und zumeist musikalisch mit Gesang begleitet.

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