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Völlerei im Mittelalter

Zu den sieben Todsünden, die Papst Gregor der Große definierte, zählte die Völlerei, der alle Schichten frönten, wenn viele Speisen vorhanden waren.

Die Küche der Reichen unterschied sich von der der Armen zwar auch durch größeres Raffinement bei der Zubereitung der Speisen, im Wesentlichen aber war die zur Verfügung stehende Quantität ausschlaggebend. Generell aßen die Wohlhabenden mehr als die Angehörigen der einfachen Bevölkerung. Auch die Küche reicher Bauern konnte zum Teil sehr üppig sein. Die Bilder Pieter Breughels des Älteren, die ausgedehnte, orgiastische Gelage der einfachen, ländlichen Bevölkerung zeigen, sind allerdings kein Abbild der Alltagsrealität dieser gesellschaftlichen Schicht. Zum einen zählte das Flandern Breughels zu den reichsten Regionen in Nordeuropa, zum anderen beziehen sich die Werke auf das Spätmittelalter und zeigen absolute Ausnahmesituationen, denn die bäuerliche Ernährung war in der Regel karg und einfach. Die seitens des Klerus gegeißelte Völlerei bezog sich jedoch auf die Essgewohnheiten aller Schichten.

Der Hang, über ein der Gesundheit zuträgliches Maß hinaus zu essen, begründete sich vor allem darin, dass Nahrungsmittel nicht immer in ausreichendem Umfang vorhanden waren. So bedeuteten etwa kriegerische Auseinandersetzungen eine Gefährdung bei der Versorgung mit Salz. Kam sie zum Erliegen, weil der Transport auf den Handelswegen unmöglich wurde, ging dies häufig mit Hungersnöten einher. Ein Mangel an Salz hatte direkte Auswirkungen auf die Ernährungslage. Verderbliche Lebensmittel wie Fleisch oder Gemüse konnten dann nicht konserviert werden und verrotteten. Allgemein herrschte für die Menschen des Mittelalters oft Unsicherheit darüber, ob die Ernährung am folgenden Tag sichergestellt werden konnte. Da mit räuberischen Überfällen, Krieg, Missernten und Naturkatastrophen zu rechnen war, wurde demgemäß soviel gegessen wie nur möglich, wenn viele Lebensmittel vorhanden waren.

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