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Architekturstile im Mittelalter

Die Architektur im Mittelalter wurde geprägt von zwei großen Architekturstilen: der Romanik und der Gotik. Prunkbauten wie beispielsweise Kathedralen folgten diesen Stilen, während sie in der Alltagsarchitektur kaum Anwendung fanden.

Romanik

Das 5. - 10. Jahrhundert ist die Epoche der sogenannten Vorromanik. Sie zeigt sich in der Weiterführung der antiken Architektur, die in die Romanik mündet. Die Hochzeit der Romanik ist in Deutschland ab 1020 bis 1250. Ihren Ursprung hat die Frühromanik (950-1050) im westlichen Europa. Das für romanische Bauten typische Erkennungsmerkmal ist der Rundbogen. Gilt für die Frühromanik noch eine überwiegend einfache Bauweise mit klaren Linien, so unterscheidet sich die Hochromanik (1050-1150) dadurch, dass sie wesentlich mehr Bauschmuck und Bildwerk einsetzt als die Frühromanik. Beispielhaft für ein hochromanisches Bauwerk ist der Dom zu Speyer zu nennen. Die Spätromanik (1150-1250) lässt bereits die auf sie folgende Epoche der Gotik in ihren Bauwerken anklingen. Sie ist als Übergangsstil einzuordnen, die die ersten zur Gotik gehörenden Details wie den Spitzbogen zeigt. Ein für die Spätromanik typisches Bauwerk ist der Limburger Dom.

Gotik

Die Epoche der Gotik verläuft von etwa 1140 bis 1550. Auch hier wird eine Einteilung in Früh-, Hoch- und Spätgotik vorgenommen. Als typische Erkennungszeichen gotischer Bauwerke gelten die hohen Wände mit großen Fenstern, das Kreuzrippengewölbe, die Strebepfeiler, die zunehmende Ornamentik und die Betonung der Vertikalen. Der Beginn der Gotik in Deutschland setzt etwas später ein als in Frankreich, und zwar erst im Jahre 1220. In der Hochgotik (1200 in Frankreich, 1250 in Deutschland) ist eine Entwicklung zum Bau hallenförmiger Kirchen zu verzeichnen. Beispielhaft kann hier Notre Dame in Paris genannt werden. In der Spätgotik (1350-1550) löst die Hallenkirche die Basilika als Kirchenbauform ab und verdrängt sie. Die Grundformen der gotischen Bauweise werden beibehalten, jedoch können nun durch die technische Weiterentwicklung komplexere Rippengewölbe, Fächergewölbe und Netzgewölbe gebaut werden. Die Ornamentik nimmt weiter zu, Fenster und Rosetten werden größer. Beispielhaft für die Hochgotik zu nennen ist hier das Heilig-Kreuz-Münster in Schwäbisch Gmünd. Eine Sonderform der Gotik zeigt sich mit der Entwicklung der Backsteingotik in Norddeutschland, deren Einfluss bis Estland reicht.

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